Kleinvieh macht Mist
Kurz gesagt
- Gute und sichere Erlösquelle, besonders wenn die Kosten steigen.
- Investieren in beigelegte Zahlscheine lohnt sich.
- Zahlschein einmal im Jahr beilegen bringt oft ein Viertel der Jahreskosten.
- Mehr als die Hälfte aller Pfarren in Österreich holen sich so Geld.
Rückläufige Einnahmen der Pfarre und steigende Ausgaben – das wird auch für die Pfarrzeitung häufig zum Problem. Das muss aber ganz und gar nicht so sein! Neben Anzeigenwerbung kennen viele Pfarren eine weitere Erlösquelle: Spenden von LeserInnen.
Im Gegensatz zu Werbekunden erwarten SpenderInnen keine direkte Gegenleistung. Meist sind die einzelnen Beträge gering, dafür kommen sie in größerer Anzahl als etwa Anzeigenaufträge. 58 Prozent der Pfarren in Österreich legen deshalb dem Pfarrblatt einen Zahlschein bei, meist einmal im Jahr.
Gewichtige Vorteile
Spenden brauchen – im Gegensatz zu Anzeigen – keinen Platz in der Pfarrzeitung, sie können also auch nicht stören. Die Erlöse hängen nicht von wenigen Unternehmen oder Personen ab, viele Menschen spenden kleine Summen, und dieses Kleinvieh kann ordentlich „Mist“ machen.
Spenden kommen – das beweisen viele Beispiele – nicht nur vom inneren Kreis der Pfarre, sondern auch von fernstehenden Christen. Vielleicht als seidener Faden zur Kirche oder zu Gott. Spenden sind eine sichere Einnahmequelle, kaum konjunkturabhängig und nicht besteuert.
Was spricht dagegen?
Vordergründig manchmal die Kosten. Spenden kommen nämlich dann in größerer Zahl, wenn ein Zahlschein im Pfarrblatt eingeheftet oder beigelegt ist. Auch wenn das Online Banking auf dem Vormarsch ist. Sie sollten die Kosten dafür (Druck der Scheine und Beilage in der Pfarrzeitung) nicht scheuen: Die Spenden-Erlöse übersteigen die Kosten in der Regel bei weitem! Oder würden sonst karitative Organisationen immer wieder Zahlscheine in Zeitungen beilegen?
Wichtig ist jedenfalls:, Ihre Pfarrzeitung muss etwas wert sein, das bedeutet spannende Themen schön gestaltet, mit einem Wort: professionell.
Manchmal wird auch argumentiert, dass Gläubige sich geschröpft vorkommen. Einzelne vielleicht, aber die überwiegende Mehrheit akzeptiert, dass Ihr Pfarrblatt etwas kostet und dass die Pfarre Geld braucht.
Was bringt das?
Die Erlöse aus Spenden gehören der Pfarre und sind daher nicht öffentlich. Sie sind auch nicht überall gleich. Aber wir können anhand einiger Beispiele feststellen, dass ein einmal im Jahr beigelegter Zahlschein (am besten vor Weihnachten) etwa 20 bis 35 Prozent der Gesamtkosten (Druck, Zustellung) des ganzen Jahres (!) abdeckt. Und das ist schon ganz schön viel „Mist“.
Daneben können Sie in allen Ausgaben des Jahres in einem kleinen Kasten auf die Kosten des Pfarrblatts hinweisen und um eine Spende ersuchen (Kontodaten!). Damit kommen übers Jahr auch ein paar Euro zusammen.
Wie machen wir’s?
Zuerst Kontakt mit Ihrer Bank aufnehmen und sie mit der Druckerei vernetzen. Meist schickt dann die Bank einfach eine Druckunterlage an die Druckerei. Wenn die so etwas nicht gern oder zu teuer druckt, können Sie die Zahlscheine auch in jeder anderen Druckerei herstellen lassen. Beilegen oder einheften muss dann natürlich Ihre Druckerei.
Wenn Ihre Pfarrzeitung im Rollenoffset hergestellt wird – nur bei sehr hoher Auflage – dann ist es auch möglich, den Zahlschein einfach mitzudrucken und sogar zu perforieren. Das kostet einerseits Platz im Heft, andererseits spart das die Beilegekosten.
Bei Mitdruck des Erlagscheins im Pfarrblatt müssen Papier und Farben die Anforderungen für Zahlscheine erfüllen. Eine Perforierung kostet mehr, bringt aber auch viel mehr. (Wer schnipselt heute noch gern?) Die Rückseite darf teilweise nicht bedruckt sein. Diese Vorgaben sind unbedingt zu beachten, da der Zahlschein maschinell eingelesen wird. Hilfe für den Entwurf und den Druck der Erlagscheine findet man unter dem Suchbegriff SEPA-Zahlscheine im Internet.
Autor: Peter Morawetz, Erzdiözese Wien