Die Technik der Website
Kurz gesagt
Beim Erstellen der Website für die Pfarre gibt es im wesentlichen drei Möglichkeiten:
- Sie nutzen das technische System, das von der Diözese zur Verfügung gestellt wird
- Sie nutzen ein anderes technisches System (vorausgesetzt es gibt jemanden mit dem entsprechenden technischen Wissen)
- Sie beauftragen eine Agentur mit der Erstellung
Je nachdem, für welche Variante Sie sich entscheiden, entstehen unterschiedliche Kosten und Wartungsarbeiten. Viele Diözesen bieten mittlerweile ein System an, in das die Pfarren einfach und schnell einsteigen können - fragen Sie einfach nach!
Website in einem diözesanen System
Alle österreichischen Diözesen bieten die Möglichkeit, Websites im diözesanen CMS (= Content Management System) zu gestalten. Der Vorteil: Sie bekommen Beratung und Support von den diözesanen Websiteverantwortlichen, können sich mit anderen Websitebetreibern austauschen und profitieren von Updates, neuen Features und können teilweise auch diözesane Datenbanken für Bilder und Pfarrdaten zur Einbindung nutzen.
Sie erhalten ein fertiges Design, in das Sie Ihre Artikel, Termine, Bilder und sonstige Medien einbinden können. Die Nutzung ist günstig oder überhaupt gratis.
Ihnen werden Schulungsunterlagen (Dokumente, Videos) zur Verfügung gestellt, in mehreren Diözesen werden auch Schulungen vor Ort angeboten. Die Systeme sind intuitiv und auch für RedakteurInnen ohne Programmierkenntnisse bedienbar. Ein Wechsel der AdministratorInnen und RedakteurInnen kann problemlos erfolgen, weil das Know-how für die Website-Bearbeitung nicht in der Hand eines einzelnen liegt.
Weitere Informationen dazu erhalten Sie von den jeweiligen diözesanen Internetverantwortlichen.
„Eigene“ Website
Diese Variante sollte nur genutzt werden, wenn es in Ihrer Pfarre wirklich fachkundige Ehrenamtliche gibt, die das übernehmen wollen. Machen Sie sich dabei auch Gedanken, wer die Wartung fortführen kann, falls diese Person das nicht mehr kann oder will.
Um eine „selbständige“ Website zu erstellen, die nicht im System der jeweiligen Diözese beheimatet ist, benötigen Sie zuerst einen sogenannten „Webspace“, also Speicherplatz auf einem Online-Server. Achten Sie bei den Anbietern vor allem darauf, wo und wie sicher Ihre Daten gelagert werden. Einige Firmen bieten auch „Gratishosting“ an, meist ist dies aber genauso viel wert, wie es kostet, nämlich nichts. Entweder werden Werbebotschaften auf Ihrer Seite platziert oder die Sicherheitsstandards werden nicht ernst genommen, insofern ist dringend davon abzuraten.
Ein CMS sorgt dafür, dass Sie Inhalte auf Ihre Website in einer benutzerfreundlichen Art und Weise eingeben können und nicht HTML-Code schreiben müssen. Bekannte CMS-Systeme sind Wordpress oder Typo3. Diese Systeme müssen auf Ihrem Webspace installiert werden. Bei manchen Webhostern werden auch vorinstallierte CMS angeboten.
Beachten Sie bei der Gestaltung der Seite – in der Sie dann natürlich komplett frei sind –, dass Ihre Inhalte gut lesbar sind und gefunden werden können.
Website über eine Agentur
Zu unterschiedlichen Preisen und in unterschiedlicher Qualität bieten auch diverse Web-Agenturen ihre Dienste an. Diese reichen von Beratung über Erstellung bis hin zur regelmäßigen Wartung Ihrer Website. Diese Variante ist allerdings erheblich teurer als die zuvor genannten.
Alles eine Frage der Domain
Die Domain ist die Adresse Ihrer Website, z.B. https://www.pfarre-sanktisidor.at. Wenn Sie ein diözesanes System nutzen, haben Sie für Ihre Website wahrscheinlich eine Domain wie https://www.erzdioezese-wien.at/Wien-Mariahilf oder https://poellauberg.graz-seckau.at/. Wenn Sie eine „eigene“ Adresse haben wollen, können Sie diese entweder über einen Domainhosting-Dienst oder über Ihre Diözese erwerben. Domains werden meist jährlich verrechnet.
Achten Sie da rauf, dass der rechtliche Inhaber der Domain die Pfarre ist, ein Wechsel des Inhabers kann sich aus organisatorischen und persönlichen Gründen oft schwierig gestalten.
Zusammen mit einer Domain sollten Sie auch immer ein Sicherheitszertifikat (SSL/TLS-Zertifikat) erwerben, das laufend (meist jährlich oder alle zwei Jahre) verrechnet wird. Es sorgt für eine sichere Verbindung zu ihrer Website. Seiten ohne SSL-Zertifikat gelten als unsicher und werden von vielen Browsers blockiert.
Haben Sie eine Subdomain im diözesanen System, ist das Sicherheitszertifikat automatisch integriert.
Bearbeitungsberechtigungen und Administration
In so gut wie jedem CMS ist es möglich, mehreren Personen Bearbeitungsberechtigungen für unterschiedliche Bereiche der Website zukommen zu lassen, z.B. der Jugendleitung für die Seiten der Jugend etc. So lässt sich die redaktionelle Arbeit auch gut verteilen und muss nicht in der Hand von einzelnen liegen. Sehr wohl ist es aber empfehlenswert, dass eine Person – die/der so genannte AdministratorIn – die grundsätzliche Verantwortung über die Struktur und Weiterentwicklung der Seite übernimmt. Sie/er sollte einen Überblick über die Inhalte haben und für ein einheitliches Bild der Website sorgen. Dafür sollten auch schon im Vorhinein Richtlinien vereinbart werden, z.B. wie lang Texte ungefähr sein sollten oder wo Bilder platziert werden.
Search Engine Optimization (SEO)
Gutes Aussehen allein reicht nicht aus, um Ihre Website „berühmt“ zu machen. Damit Ihre Seite auch über Suchmaschinen gefunden und in Ergebnislisten gut platziert wird, muss sie dahingehend möglichst optimiert werden
(= Suchmaschinenoptimierung, Search Engine Optimization). Die wichtigsten Faktoren dabei sind:
- Relevanter Inhalt: Überlegen Sie sich genau, welche Inhalte in welcher Formulierung bei Ihnen gesucht werden könnten.
- Keywords (Stichwörter zum Artikel oder zur Seite) einsetzen
- Verlinkungen von (guten) anderen Seiten auf Ihre Seite gewinnen (Diözesane Website, Nachbarpfarre, …)
- Gut strukturierte Texte (Überschrift, Zwischenüberschriften, Aufzählungen)
- eine schnelle, gut programmierte Website
Impressum und Datenschutzerklärung
Für Websites gilt die Impressumspflicht gemäß § 24 Mediengesetz, die bei Pfarrwebsites mindestens Name, Anschrift und Kontaktdaten des Herausgebers verlangt. Ebenfalls muss eine Datenschutzerklärung veröffentlicht werden, die von den Funktionen Ihrer Website abhängt.
Text: Katrin Leinfellner