Schaukasten: Er bewegt sich doch!
Der Schaukasten ist meist der erste Kontakt zur Pfarre. Was Sie dabei beachten sollten, lesen Sie hier. Auch dieser uralte Werbeträger erfährt nun gerade, was Digitalisierung heißt. Manche Pfarren haben begonnen, einen Bildschirm in den Schaukasten zu stellen, andere wiederum haben in eine eigene Leuchttafel mit wechselnden Inhalten investiert.
Was bringt das?
Lohnt sich so eine Investition? Und wieviel Arbeit macht das zusätzlich? Der Reihe nach. Unzählige Studien zeigen, dass bewegte Bilder stärker wirken als statische – darauf basiert das Geschäftsmodell aller Fernsehsender, mittlerweile auch vieler anderer Medienunternehmen und nicht zuletzt von YouTube. Die Investition lohnt sich also, wenn Sie etwas zu sagen bzw. zu zeigen haben. Schwarze Bildschirme locken niemanden an, aber sobald sich da etwas bewegt, schaut man hin.
Und wie ist das mit der Arbeit? Sie tauschen, vereinfacht gesagt, das Kopieren und Anpinnen von Plakaten gegen das Zusammenspielen von Dateien. Für eine digitale Fläche in Ihrem Schaukasten spricht auch, dass Sie künftig immer häufiger keine gedruckten Plakate mehr bekommen (oder selbst produzieren) werden, sondern Dateien, meist im PDF- oder JPG-Format. Dagegen spricht jedoch, dass Ihr Schaukasten mittelfristig großteils „analog“ bleiben wird, Sie also vielleicht eine Zeitlang doppelt kommunizieren: mit analogen Plakaten und daneben mit den gleichen Sujets in einer Endlosschleife. Aber keine Sorge, diese Verdoppelung wirkt auch besser als die einfache Präsentation.
Wie geht das?
Eine digitale Präsentation kann sehr unterschiedlich ausschauen, von „selbst gestrickt“ bis „vergoldet“.
Beginnen wir ganz einfach, und zwar mit einem Schaukasten, der an der Wand zur Kirche oder zum Pfarrhof montiert ist: Sie stellen in den bestehenden Schaukasten einen (alten) PC-Bildschirm und schließen einen PC/Laptop an, der hinter der Wand in einem Raum steht. Von dort leiten Sie den Strom zum Bildschirm. Oder Sie nehmen einen (alten) Fernseher mit USB-Anschluss und Software zur Wiedergabe von Videos. Soweit die Hardware.
Die Software ist ebenso einfach, ein Beispiel: Sie stellen mehrere Sujets in eine PowerPoint-Präsentation und speichern sie als Video ab. Die Endlosschleife lässt sich in den meisten Video-Programmen mit wenigen Klicks einstellen.
Klingt nicht unmöglich, oder? Und billig ist diese Lösung auch. Sie hat aber auch Nachteile: Sonne und Regen könnten den Bildschirm beschädigen, und die Sichtbarkeit bei Sonne ist womöglich eingeschränkt.
Also ein anderer, wetterfester Schaukasten! Dafür sollten Sie etwa 400 Euro veranschlagen, aber vielleicht hat der eine oder andere Schaukasten ohnehin schon viele Jahre, Staubschichten und Rostflecken auf dem Buckel?
Wollen Sie außerhalb des Schaukastens digital präsentieren? Die Überdrüber-Lösung ist eine professionelle digitale Outdoor-Werbetafel wie die „Rolling Boards“ an Durchzugsstraßen. Die ist wetterfest und bringt alles zur Präsentation von Inhalten mit. Aber sie kostet mehrere tausend Euro und ist eben nicht kombinierbar mit gedruckten Plakaten.
Wenn Sie einen freistehenden Schaukasten haben, müssen Sie – egal in welcher Variante – für Strom und WLAN sorgen. Dafür haben Sie es mit einem Schaukasten in Innenräumen einfacher. Strom, Sonne und Wetter spielen keine Rolle, auch WLAN sollte möglich sein. Nur leider sieht ihn nur ein Bruchteil der Menschen im Vergleich zu außen.
Was präsentieren?
Für die Inhalte gelten grundsätzlich die gleichen Tipps wie für den analogen Schaukasten. Vier Themengruppen empfehlen wir:
- Glaubensimpuls: Bibelvers, Gebet...
- Regelmäßige Gottesdienste: Messen, Andachten, Öffnungszeiten der Kirche(n)
- Veranstaltungen: der Pfarre und anderer (Nachbarpfarre, Institutionen, Vikariat, Diözese)
- Kontakt: Pfarrer und MitarbeiterInnen, Pfarrbüro inkl. Öffnungszeiten
Wie präsentieren?
Auch die Gestaltung können Sie an die digitale Präsentationsform anpassen. Denn die Sujets wechseln nach einigen Sekunden, daher gilt:
- Kein Sujet ohne Bild, dafür ganz wenig Text: Sujet ist nur kurz zu sehen!
- Informationen lieber teilen: 2 Sujets hintereinander
- Oder daneben im „normalen“, analogen Schaukasten ein Plakat mit etwas mehr Information
- Keine Kontaktadressen (PGR und andere), besser auf analogem Plakat
- Video: Bewegte Bilder fesseln (siehe Infoscreen in U-Bahn-Stationen), aber ohne Ton
- Layout: Corporate Design der Pfarre, zumindest Logo
- Themengruppen (Glaubensimpuls, Gottesdienste...) durchmischen
- Gesamtdauer der Schleife je nach Standort („Eile oder Weile“) zwei bis fünf Minuten
Dieses Thema entwickelt sich rasch weiter, wir bleiben dran, trotzdem: Bitte um Ihre Vorschläge für Aktualisierungen an redaktion@pfarrmedien.at! Danke.