4 Basics fürs Pfarrblattmachen
Die Autorin
Gabriele Neuwirth ist seit 2005 Vorsitzende des Verbands katholischer Publizistinnen und Publizisten sowie Lehrende und Mitgestalterin der Katholischen Medien Akademie (KMA), u.a. mit den Schwerpunkten journalistische Medienethik und Vermittlung journalistischer Methoden.
Anstrengend sind Textspalten von über sieben Zentimetern Breite und Negativschrift, Titel ausgenommen. Anstrengend ist alles, was vom Lesenden im Kopf ergänzt oder übersetzt werden muss – Abkürzungen wie PGR oder unübliche Fremdwörter. Ausweg: Erklären Sie das Wort zwischen Beistrichen, Klammern stören den Lesefluss.
Fotos: weniger ist mehr
Im Pfarrblatt abgebildet sein freut – nur jene, die sich am Foto „gut getroffen“ finden. Köpfe auf Gruppenfotos sollen wenigstens fingernagelgroß sein und Symbolfotos wie Oster- oder Weihnachtsmotive aus der Pfarre stammen.
Sie sind die Chefs!
Sagen Sie Ehrenamtlichen nie: Schreib irgendwas! Dann kommen zwei Textseiten und Sie bringen nur eine Bildunterschrift. Das ist unfair. Planen Sie vorab, wie viel Platz Sie einem Ereignis geben, welche journalistische Form es haben soll: Bild mit Bildunterschrift, Mini-Interview, drei Fragen an ..., Zitate mit Porträt, Bericht oder Reportage. Bestellen Sie möglichst punktgenau. Das spart Zeit und Ärger.
Texte: flott statt fad. Stark statt schwach.
Ein Bericht beginnt mit dem Spannenden, Außergewöhnlichen. Verbannen Sie die Worte „fand statt“ aus dem Pfarrblatt. Streichen Sie alle Füllwörter wie aber, dahingehend, ohnedies, ... raus, und geben Sie nur die wieder hinein, die sein müssen. Vermeiden Sie Wörter, die mit „...bar“ enden: erfahrbar, erlebbar, spürbar.
Machen Sie ein Pfarrblatt, dass Sie selbst gern lesen.
Ein Pfarrblatt, das Lebendigkeit, Freude und Mut ausstrahlt.
Prof. Mag. Gabriele Neuwirth, Lehrende an der Katholischen Medien Akademie und Vorsitzende des Verbandes katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs.