Medien und Kontakte
Kurz gesagt
- Adressen aktuell zu erhalten ist der erste Schritt zur guten Kommunikation.
- Einem „Wir bitten Sie“, sollte immer ein „Wir danken Ihnen“ folgen.
- Wer weiß, wann Redaktionsschluss ist, liefert rechtzeitig und nervt nicht.
- Platzreservierungen mit dem Schildchen „Presse“ sorgen dafür, dass Journalist:innen aus guter Position auch gute Fotos machen können.
Sammeln Sie als Gruppe die Namen sowie Kontaktdaten jener Medien, die für Ihre Arbeit relevant sind: die Kirchenzeitung Ihrer Diözese, Gemeindezeitungen, Regionalzeitungen, überregionale Zeitungen. Fragen Sie im Bekanntenkreis aber weiter: Gibt es nicht die Zeitung dieses und jenes Vereins, die gern einen Veranstaltungstipp der Pfarre aufnehmen würde?
Mit wem kooperiert die Pfarre im Ort, im Pfarrverband, in der Region? Welche Publikationen gibt es in diesem Kontext, wer stellt den Kontakt zu den Verantwortlichen her? Sammeln, sammeln, sammeln und dann geht es weiter: Aktuell halten, aktuell halten, aktuell halten.
Aus der Praxis lernen
Szenen aus der Praxis:
Die Pressemitteilung ist gelungen, nun will man sie versenden. An wen? Wie heißt der Reporter, der beim Erntedank dabei war? Ja, der mit dem Bart.
„Schon wieder bringen die nichts aus unserer Pfarre! Dabei schicken wir denen zu jeder Gelegenheit Fotos und Berichte. Keine Reaktion. Dabei sind unsere Fotos wirklich sehr schön. An wen wir das schicken? An die allgemeine Redaktions-Email. Sollten wir das nicht so machen?“
Tipps und Anregungen:
Achten Sie darauf, Ihre Pressekontakte aktuell zu halten. Veränderungen in den Redaktionen passieren laufend, recherchieren Sie, melden Sie sich bei den JournalistInnen, zu denen Sie bereits Kontakt haben und klären Sie, ob alle Daten noch aktuell sind. Sonst: Internetrecherche. Die Websites der Zeitungen/Radiosender geben Basisinformationen. Klären Sie im Team, wer diese Dateien aktuell hält, wer als Kontaktperson gegenüber den Medien „auftritt“: Für die Öffentlichkeitsarbeit – Elisabeth Fleißig. Ich freue mich auf Ihren Anruf, hier meine Handynummer.
Setzen Sie Ihre Energie dafür ein, Kontakt zu den Regionalzeitungen, zu der jeweiligen Kirchenzeitung, zu den Regionalsendern etc. zu halten und so zu erfahren, welche JournalistInnen welche Bereiche „bespielen“.
Im Kopf des Anderen denken
Verabschieden Sie sich von dem Selbstbild „lästig“ zu sein, wenn Sie nach dem Versand der Pressemitteilung in den Redaktionen, bei den einzelnen JournalistInnen anrufen. Sie erinnern an die anstehende Veranstaltung und wiederholen Ihre Einladung. Ohne Vorwurf, freundlich. Das Gespräch, das sich vermutlich bei diesem Anruf ergibt, ist die Basis jeder weiteren Zusammenarbeit.
Wichtig: Informieren Sie sich darüber, wann beim jeweiligen Medium Redaktionsschluss ist. Sobald das Medium in Druck ist, ist die Reaktion der MedienarbeiterInnen gleich viel entspannter. Wer knapp vor Drucklegung anruft, kommt im falschen Moment.
Gut betreut ist halb gewonnen
Bedanken Sie sich für einen in der Zeitung gut platzierten Beitrag. Halten Sie sich an die Vorgaben die Zeichenanzahl betreffend. Wenn Sie Veranstaltungen bewerben, senden Sie ein Foto mit einem kurzen Text, der alle W-Fragen beantwortet: Wer wann was wo wie und warum? Verzichten Sie auf Adjektive und Übertreibungen.
Ihre Pressemitteilung trägt Früchte, eine Journalistin kommt zur Eröffnung des Pfarrzentrums, zum Vortrag der bekannten Theologin. Wer nimmt sich Zeit für die Begrüßung, wer sorgt dafür, dass die Journalistin einen guten Platz zum Fotografieren bekommt? Nur dann, wenn wir Gäste auch willkommen heißen, kommen sie gern – auch in Ausübung ihrer Arbeit und Aufgabe – wieder. Lassen Sie in der ersten Reihe bei Veranstaltungsbestuhlung immer Plätze für die „Presse“ frei.
Gut betreute MedienvertreterInnen kommen gern wieder. Wer sich aus der letzten Reihe mittels Zoom ein Foto „erhaschen“ muss, wer als lästig empfunden wird, bleibt in Hinkunft weg. Wagen Sie es, wenn ein größeres Vorhaben anläuft bzw. beendet ist, eine Pressekonferenz, ein Pressegespräch zu initiieren. Informieren Sie hier über das Vorhaben bzw. die erzielten Leistungen. Laden Sie großzügig ein. Auch hier gilt: Wann ist der Redaktionsschluss? Wann haben die JournalistInnen Zeit, zu kommen? Fragen Sie nach den besten Wochentagen für das Medium, in dem Sie unbedingt mit Ihrem Anliegen vorkommen wollen.
Text: Christina Repolust