
Erzabtei St. Peter: Abtbenediktion von Jakob Auer
Jakob Auer ist am Ostermontagnachmittag in Salzburg zum neuen Erzabt der https://www.stift-stpeter.at/ "geweiht" worden. Die Abtbenediktion umgangssprachlich "Abtweihe" genannt, nahm der Salzburger Erzbischof Franz Lackner vor. Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen des Todes von Papst Franziskus am Montagmorgen, auf den auch Erzbischof Franz Lackner einging. Zugleich hielt er fest: "Wir dürfen uns auch freuen über die Wahl des neuen Erzabtes von St. Peter. Die Kirche von Salzburg bekommt ein neues, freundliches, junges Gesicht." Der Erzbischof überreichte dem neuen Abt die Ordensregel des hl. Benedikt und den Ring. Dann setzte er ihm die Mitra auf und reichte ihm den Stab.
Der 33-jährige Erzabt war am 15. Februar 2025 zum 89. Abt und 7. Erzabt von St. Peter gewählt worden. Die Amtszeit beträgt zwölf Jahre. Er versprach dem Erzbischof, seinen Gelübden treu zu bleiben, die Regel des heiligen Benedikt zu befolgen und seine Brüder anzuleiten, im Sinne der Gottesliebe, des Evangeliums und der brüderlichen Liebe zu leben. Darüber hinaus versprach er, den Besitz des Klosters gewissenhaft zu verwalten, der Kirche, dem Papst und seinen Nachfolgern treu zu dienen und das Hirtenamt nach besten Kräften auszuüben.
An dem festlichen Gottesdienst in der Stiftskirche von St. Peter nahmen u.a. auch Weihbischof Hansjörg Hofer, Mitglieder des Domkapitels, Abtpräses Johannes Perkmann, sowie Äbtissinnen, Äbte und Pröpste aus Österreich, Deutschland und der Schweiz teil. Weiters waren auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Ökumene, darunter der evangelische Superintendent Olivier Dantine, sowie Vertretungen der Universität Salzburg, von Land und Stadt Salzburg und des Bundesrates gekommen.
Erzbischof Lackner erinnerte in seiner Predigt zuerst an das Herzensanliegen des Papstes, "sich segnend den Menschen zuzuwenden". Das liebende Antlitz Gottes habe Franziskus allen Geschöpfen zeigen wollen, besonders jedoch den Armen, Kranken, den in auf vielfache Weise Unterdrückten, wie auch der stöhnenden und ächzenden Natur. "Sein Pontifikat war von einem universalen Mitleid geprägt. Zugleich träumte er von einer Kirche, die niemanden ausschließt, auch die Bösen nicht, wie er einmal sagte." Es sei nun etwas von jener Trauer spürbar geworden, von der das Evangelium am Ostermontag spricht.
Lackner sagte weiter: "Wir dürfen uns auch freuen über die Wahl des neuen Erzabtes von St. Peter. Die Kirche von Salzburg bekommt ein neues, freundliches, junges Gesicht. Als Erzbischof freue ich mich, dass dieser Ursprungsort unseres Glaubens in der Erzdiözese einen neuen Hüter bekommt."
Die benediktinische Spiritualität habe für das Entstehen christlich abendländischer Werte und Identität Grundlegendes geleistet. Auch als Franziskaner freue er sich, "denn der Benediktinerorden hatte für die franziskanische Spiritualität auch eine grundlegende Bedeutung".
Der Erzbischof dankte in seiner Predigt auch dem bisherigen Erzabt Korbinian Birnbacher und sagte wörtlich: "Lieber Erzabt Korbinian, ich danke dir für die gute Zusammenarbeit im Sinne einer Verantwortung des gemeinsamen Erbes." Lackner zeigte sich dankbar, etwa für die Vertretung bei Terminen, wo es galt, die Erzdiözese prominent zu vertreten. "Selbst in Momenten des Dissenses pflegten wir stets einen guten Umgang. Auch, dass du die Wahl kürzlich in einem Interview als ein geistliches Ereignis bezeugt hast, ja, sie eine Sternstunde genannt hast, dafür sage ich Dir in unser aller Namen, wie auch im Namen der Erzdiözese, ein herzliches Vergelt's Gott."
In seinen Dankesworten betonte Erzabt Auer, es "soll Motto für uns alle sein, Christus zu folgen". Er zeigte sich erfreut über das heuer zusammenfallende Osterdatum von Ost- und Westkirche. Es sei ein starkes Zeichen, dass diese Feier der Benediktion in ökumenischer Verbundenheit stattgefunden habe. Sein Dank galt neben dem Konvent etwa seinen Eltern, Geschwistern und weiteren Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern.
Jakob Auer wurde 1991 in Salzburg geboren und wuchs in der Gemeinde Elsbethen auf. 2013 trat er in die Erzabtei St. Peter ein, legte am 21. März 2018 die ewigen Gelübde ab und wurde am 29. Juni 2022 zum Priester geweiht. In der Klostergemeinschaft bekleidete er seit 2022 das Amt des Kirchenrektors der Stiftskirche und war seit 1. April 2024 Prior, das heißt Stellvertreter des Erzabtes.
Quelle: kathpress