
Vatikan: Papst hatte eine erholsame Nacht
Papst Franziskus hat seine elfte Nacht im Gemelli-Krankenhaus offenbar ruhig verbracht. Er habe sich gut ausgeruht, die ganze Nacht, teilte der Vatikan Dienstagfrüh in knappen Worten mit. Am Montagabend hatte das Presseamt von einer leichten Besserung seines nach wie vor kritischen Gesundheitszustands berichtet. Franziskus habe keine weiteren Anfälle von Atemnot gehabt, hieß es. Zwar werde die Sauerstofftherapie fortgesetzt, jedoch in leicht reduzierter Form. Zuletzt am Samstag hatte Franziskus eine längere asthmatische Atemnot gezeigt.
Einige weitere Ergebnisse von Laboruntersuchungen des an verschiedenen Infektionen erkrankten Papstes hätten sich verbessert, hieß es in der Mitteilung vom Montagabend. Das am Sonntag festgestellte leichte Nierenversagen gebe derzeit keinen Anlass zur Sorge. Aufgrund der Komplexität des Krankheitsbildes wollten die Ärzte aber vorsichtshalber noch keine Entwarnung geben. So bleibt der Zustand des 88-Jährigen, der seit 14. Februar aufgrund einer komplizierten Atemwegserkrankung im Spital ist, weiterhin kritisch.
Franziskus habe am Montag auch seine Arbeit wieder aufgenommen, teilte der Vatikan außerdem mit. Am Abend habe er mit dem katholischen Pfarrer in Gaza telefoniert. "Papst Franziskus dankt dem ganzen Volk Gottes, das sich in diesen Tagen versammelt hat, um für seine Gesundheit zu beten", so die Mitteilung.
Tausende bei Abendgebet für Papst
Am Montagabend kamen trotz Regen tausende Menschen auf den Petersplatz, um für den erkrankten Papst zu beten. Dazu hatte der Vatikan die in Rom ansässigen Kardinäle, die Mitarbeiter der Weltkirchen-Leitung sowie der Diözese Rom aufgerufen. Die Rosenkranz-Andacht wurde von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin geleitet. An den kommenden Abenden sollen weitere Gebetstreffen folgen.
Parolin erinnerte zu Beginn an die vielen Katholiken, die seit Tagen für den im Krankenhaus liegenden Papst beteten. "Auch wir möchten uns heute Abend hier in seinem Haus mit dem Rosenkranzgebet öffentlich an diesem Gebet beteiligen", sagte er.
Unter den Anwesenden bei dem Rosenkranz-Gebet waren etwa der Subdekan des Kardinalskollegiums, Leonardi Sandri, und mehrere Kurienkardinäle wie der Leiter des Bischofsdikasteriums, Kardinal Robert Francis Prevost. Auch einer der populärsten Kritiker des aktuellen Kirchenoberhaupts, der Kardinal Raymond Burke nahm an dem Rosenkranzgebet teil; ebenso der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller und der afrikanische Kardinal Robert Sarah.
Kardinalstaatssekretär Parolin vertraute den Papst "der mächtigen Fürsprache der heiligsten Maria" an: "Möge sie, die unsere fürsorgliche Mutter ist, ihn in dieser Zeit der Krankheit und Prüfung unterstützen und ihm helfen, bald wieder gesund zu werden." Papst Franziskus gilt als sehr marienfromm. Die Basilika Santa Maria Maggiore ist seine römische Lieblingskirche. Dort betet er regelmäßig vor der berühmtesten Marienikone der Stadt, der "Salus Populi Romani".
Macron und Trump senden Grüße
Doppelte Genesungswünsche für Papst Franziskus kamen am Montag auch aus dem Weißen Haus: "Wir wünschen ihm alles Gute", sagte US-Präsident Donald Trump in Washington. "Es ist eine sehr ernste Situation, aber wir wünschen ihm, dass er so schnell wie möglich gesund wird." Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der anlässlich des dritten Jahrestags von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zu Trump gereist war, wünschte dem Papst "baldige und vollständige Genesung".
Quelle: Kathpress