
Stift Göttweig: Benediktion für neuen Abt Patrick Schöder
Der neue Göttweiger Abt Patrick Schöder feierte am Samstag, 22. Februar, seine Benediktion. Im Rahmen der vom St. Pöltner Bischof Alois Schwarz geleiteten Feier wurden dem am 8. Jänner gewählten Abt des Benediktinerstiftes nahe Krems die Insignien (Amtszeichen) in Form der Ordensregel des Hl. Benedikt, des Abtringes, des Abtstabes und der Mitra überreicht.
Schwarz würdigte Schöder in seiner Predigt als weltgewandten, "diplomatischen Menschen mit Verantwortung, Kontaktfreudigkeit, Sprachtalent und Freundlichkeit". Er trete ein großes Erbe an, so Schwarz unter Verweis auf den bisherigen Abt Columban Luser, der seinem Nachfolger ein "gut überdachtes Stift" und eine stabile Gemeinschaft übergebe. Die Gesellschaft brauche Orte wie die Stifte und Klöster als "Horte der Schönheit, Kontemplation und Innerlichkeit" und als Orte von Menschen, die "in Gemeinschaft zueinander stehen".
Zu den großen Herausforderungen für den neuen Abt gehöre es u.a., die Seelsorge in den 27 Stiftspfarren so zu gestalten, dass die Pfarren Orte seien, an denen die Menschen "von der benediktinischen Spiritualität profitieren" und jene Schönheit des Glaubens entdecken, die die Welt heute so dringend brauche, so der Bischof. Schließlich gelte es, "mit Schönheit gegen die Spirale der Banalisierung" anzugehen. Hier würden die Stifte wichtige Funktionen einnehmen als Orte nicht nur der Schönheit, sondern auch der Innerlichkeit und der Kontemplation - Orte, die es in einer dauererregten Gesellschaft dringend brauche.
Schöder: "Betet für mich und unser Kloster"
In seinen Worten am Ende des Gottesdienstes dankte der neue Göttweiger Abt Patrick Schöder Bischof Alois für die gute Zusammenarbeit vor allem während der vergangenen vier Jahre, in denen er als Bischofsvikar in der Diözese St. Pölten tätig war. In dieser Zeit sei Bischof Schwarz ihm "ein großer Mentor" gewesen, der ihm die Kraft gegeben habe, "durch Höhen und Tiefen" zu gehen. Den Ordensbrüdern dankte Schöder für ihr Vertrauen, das sie durch die Wahl Anfang Jänner bewiesen hätten - und er schloss seine Dankesworte mit dem Aufruf: "Betet für mich und betet für unsere Gemeinschaft und unser Kloster."
Mikl-Leitner: Göttweig ist "spirituelles Zentrum"
An der Feier, die via Servus TV und Livestream übertragen wurde, nahmen u.a. der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried, Vertreter verschiedener österreichischer Ordensgemeinschaften, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), der österreichische Botschafter in Italien, Martin Eichtinger, die Sektionschefin im Bildungsministerium, Doris Wagner, sowie in Stellvertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) der niederösterreichische Landtagspräsident Karl Wilfing teil.
In einem zu Beginn des Gottesdienstes verlesenen Grußwort unterstrich Mikl-Leitner, dass das Land Niederösterreich stets ein "starker Partner" an der Seite des Stiftes sei und sie sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Abt freue. Das Stift sei ein "spirituelles Zentrum" des Landes und "sichtbares Symbol für unseren Glauben und unsere Werte", so die Landeshauptfrau.
Die Gemeinschaft des Stiftes Göttweig zählt derzeit 34 Mitglieder. Die Mönche wirken in der Seelsorge in 27 Pfarren wie auch im Rahmen vieler Angebote im Stift selbst, in Wissenschaft und Kultur und in den klostereigenen Wirtschaftsbetrieben.
Biografische Notizen
Der neue Göttweiger Abt Schöder wurde 1983 in Durban (Südafrika) geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Die Familie übersiedelte danach in die väterliche Heimat nach Österreich. Zunächst trat er in das Priesterseminar St. Pölten ein, wo er mit dem Studium der Theologie begann. 2006 entschied er sich für den Eintritt in das Benediktinerstift Göttweig, dem er besonders durch den damaligen Abt Clemens Lashofer (1941-2009) verbunden war. 2010 legte Schöder die Ewige Profess ab. Er studierte Theologie, Religionspädagogik und Anglistik in St. Pölten und Salzburg und wurde am 24. Juni 2011 zum Priester geweiht.
Schöder wirkte fortan als Kaplan in den Pfarren Rabenstein an der Pielach, Hofstetten-Grünau und Loich. 2013 übersiedelte er nach Krems, wo er die Studentenseelsorge übernahm und die Rektoratsgemeinde der Piaristenkirche Krems neu aufgebaut hat.
An der HAK/HAS Krems unterrichtet der Benediktiner Religion und Englisch und war ab 2016 auch als Hausgeistlicher und Religionslehrer an der "International School Krems" tätig. Schöder war auch maßgeblich an der Errichtung der Katholische "Junior High School" im Stift Göttweig beteiligt, die 2021 den Betrieb aufnahm. Die zweisprachig (Deutsch/Englisch) ausgerichtete Schule stellt laut eigener Beschreibung das christliche Menschenbild und die Würde des Einzelnen in den Mittelpunkt.
Hinter der Schule steht der Trägerverein "ISK Internationale Schule Krems", hinter dem wiederum u.a. die Diözese St. Pölten steht. Die "Junior High School" ist die erste zweisprachige, katholische und international ausgerichtete Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht in Niederösterreich. Seit 2021 ist Schöder Bischofsvikar für Hochschulen/Universitäten und Studierendenseelsorge in der Diözese St. Pölten.
Quelle: kathpress